Aufbau & Gebäude.

Das Gelände der Heilstätten lässt sich, anhand der Straßen& Eisenbahnführung, in vier Bereiche gliedern. In den beiden Bereichen nördlich der Eisenbahnlinie wurden die Lungenheilstätten errichtet, in den Bereichen südlich der Eisenbahn wurden Sanatorien für nicht ansteckende Krankheiten, wie Verdauungs& Stoffwechselerkrankungen errichtet. Westlich der Straße befand sich der den Männern vorbehaltene Bereich.

Dort entstanden zwischen 1898 und 1902 die erste Lungenheilstätte sowie das Sanatorium, in den Jahren 1905-1908 folgte die zweite Heilstätte. Auch ein Großteil der Betriebsgebäude war hier angesiedelt, darunter das Heiz- und Maschinenhaus. Östlich der Straße befand sich der Bereich der Frauen. Hier entstanden ebenfalls in den Jahren 1898-1902 eine Lungenheilstätte sowie ein Sanatorium, 1908 wurde die zweite Heilstätte fertiggestellt. Der Großteil der Hauswirtschaftlichen Gebäude, wie Wäscherei und Küche, befand sich hier. Lediglich das zentrale Badehaus und die Kirche waren beiden Geschlechtern zugänglich, ansonsten herrschte auf dem Gelände die zur damaligen Zeit übliche Geschlechtertrennung.

Bauphasen & Beteiligte.

Die Entstehung der Heilstätten lässt sich in drei Abschnitte gliedern, für die verschiedene Architekten verpflichtet wurden. Die erste Bauphase, von 1898-1902 stand unter der Leitung von Julius Boethke und Heino Schmieden. Boethke und Schmieden, zu ihrer Zeit die führenden Krankenhausarchitekten in Deutschland, entwarfen die Lungenheilstätten, und auch die Sanatorien, welche für die Behandlung nicht ansteckender Krankheiten genutzt wurden.

In der zweiten Bauphase, welche zwischen 1905 und 1908 stattfand, übernahm Fritz Schulz die Leitung. Diese zweite Phase zeichnete sich vor allem durch die Erhöhung der Zahl der Betten auf 1200 aus.

Daneben wurden Wohnhäuser für das medizinische Personal und die anderen Angestellten errichtet. Interessant ist hierbei, dass die Heilstätten zwischenzeitlich sogar über eine eigene Bäckerei, sowie eine eigene Fleischerei verfügten. Von 1926 bis 1930 wurde in der dritten Bauphase, ebenfalls unter der Leitung von Fritz Schulz, ein eigener Chirurgie-Pavillon errichtet.

Geschichtliches.

Erster Weltkrieg

Im ersten Weltkrieg war die Nutzung der Heilstätten als Verwundetenlazarett unabdingbar. In den Jahren des Krieges wurden mehr als 12.500 Soldaten in der Einrichtung versorgt. Nach Kriegsende normalisierte sich die Zahl der privaten Patienten wieder, sie stieg im Jahre 1921 sogar so stark an, dass die Unterbringung zeitweise nur Frauen und Kindern gestattet war.

Die Wirtschaftskrise und die damit verbundene Inflation sorgen allerdings in den frühen 20er Jahren für einen eingeschränkten Betrieb, welcher im Oktober des Jahres 1923 in der kurzzeitigen Schließung der nördlichen Lungenheilstätten gipfelte. Die angestrebte Belegung der 1.200 Betten konnte erst im Jahre 1925 wieder hergestellt werden. Die erstarkende Wirtschaft sorgte letztlich für den Beginn der dritten Bauphase.

Zweiter Weltkrieg&Sowjetische Besatzung/Die Zeit nach der Fertigstellung.

Während der Dauer des zweiten Weltkriegs wurde die Anlage erneut als Lazarett genutzt, wobei ab 1942 südlich des Frauensanatoriums ein Ausweichkrankenhaus für Potsdam eingerichtet wurde, die Krankenhaussonderanlage Beelitz. Einige Gebäudeteile wurden durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen, die stark beschädigte Kirche musste infolgedessen sogar abgerissen werden.

Nach 1945 behielt die Sowjetunion die Kontrolle über das Klinikgelände, machte es gar zum größten Hospital außerhalb des eigenen Staatsgebiets. Bis heute finden sich Zeugnisse dieser Ära in den Heilstätten, wie zum Beispiel stilisierte Grafiken oder Porträts von Lenin.

Große Pläne.

Als das Gelände 1994 wieder in den Besitz der Landesversicherungsanstalt Berlin überging und im Jahre 1995 sogar unter Denkmalschutz gestellt wurde war für die LVA schnell ersichtlich, dass sie das Gebäude weder erhalten noch sanieren konnte. Eine Tochterfirma der Unternehmensgruppe Roland Ernst kaufte das Areal und gemeinsam mit der Stadt Beelitz werden große Pläne geschmiedet.

Ein Gesundheitspark sollte entstehen, mehrere Rehabilitationskliniken sollte dieser beherbergen, und auch eine Ausbildungsstätte für Pflege und Gesundheitsberufe sollte gebaut werden. Es sollte ein ganz neuer Stadtteil für Beelitz erschlossen werden, mit 3.000 Einwohnern. Trink- und Abwasserleitungen wurden gebaut, das Wasserwerk erneuert und modernisiert. Die Insolvenz der Unternehmensgruppe sollte einen Großteil dieser Pläne allerdings zunichte machen.

Im Jahre 2008 konnten die Insolvenzverwalter des früheren Eigentümers letztendlich ein Großteil der -ebenfalls Denkmalgeschützten- Waldparklandschaft veräußert werden. Nach beinahe fünfzig Jährigem Stillstand wird der Wald nun wieder forstwirtschaftlich genutzt. Auch die Öffentlichkeit soll auf wieder hergestellten, historischen Waldwegen wandern können. Im März desselben Jahres wurden ebenfalls 75ha bebaute Fläche verkauft.

Entstehungsphasen.

Die Entstehung der Heilstätten lässt sich in drei Abschnitte gliedern.

Im ersten Abschnitt, für den die beiden Architekten Julius Boethke und Heino schmieden verpflichtet wurden, erbaute man zwei Lungenheilstätten und zwei Sanatorien, jeweils für Männer und Frauen. Die Sanatorien, südlich der Eisenbahnlinie errichtet, wurden für die Behandlung nicht ansteckender Krankheiten genutzt. Nördlich der Eisenbahn wurden die imposanten, zwischen 250 und 350 Meter langen Liegehallen erbaut. Die Landstraße, die durch das Gelände führt, unterteilte die Heilstätten noch einmal, eine Seite war den Männern vorbehalten, die andere den Frauen.

Während der zweiten Bauphase, von 1905-1908 wurde unter der Leitung von Fritz Schulz die Bettenzahl der Lungenheilstätten auf 1200 erhöht. Dies geschah, in dem man den vorhandenen Gebäuden einen neuen Bau, mit jeweils 300 Betten, gegenüberstellte.

In der dritten Phase, von 1926-1930, wurde ein eigener Chirurgie Pavillon errichtet. Hier wurde die recht junge Disziplin der Lungenchirurgie ausgeübt, welche jedoch in den 1940er Jahren durch die aufkommende Chemotherapie ersetzt wurde. Im Verlauf des zweiten Weltkriegs wurde durch Kriegsgefangene noch ein zusätzliches Barrackenlazaret errichtet.